Solarsiedlung am Ackermannbogen

Die drei Wohngebäude sind Teil des Stadtquartiers „Am Ackermannbogen“ am Münchner Olympiapark, das auf einer militärischen Konversionsfläche entstanden ist. Die gebäudeintegrierten Solarthermieanlagen speisen einen saisonalen Wärmespeicher, der in der Heizperiode über 300 Wohnungen zu 50% mit solarer Wärme versorgt.

Konzept

Das Konzept geht auf den Wettbewerbsgewinn im Jahr 2004 zurück. Die Gebäude- und Freiraumgestaltung war mit den Anforderungen des Bundesmodellprojektes „Solare Nahwärme am Ackermannbogen“ zu verbinden, einem von 11 Pilotprojekten in Deutschland. Aufgabe war die saisonale Speicherung von Sonnenenergie für die Wärmeversorgung der Siedlung mit 320 Wohnungen und ca. 28.000 qm BGF. Besonderheit ist die gestalterische und funktionale Integration der Anlage in die Architektur und die Freiraumgestaltung.

Gebäude

Etwa 45% der Wohnungen sind öffentlich gefördert. Es gibt eine vielfältige Mischung von Maisonetten und Geschosswohnungen, die alle durchgehende Balkone und Terrassen haben. Alle Wohnungen sind barrierefrei erschlossen. Durch den Versatz im Dach wurden südorientierte Wohnungen mit eingeschnittenen Dachterrassen und eine vollflächige Belegung der Dächer mit Sonnenkollektoren ermöglicht.
Die Wohn- und Aufenthaltsräume sind mit großen Fensterflächen und durchgehenden Balkonen nach Süden orientiert, während Nebenräume und Treppenhäuser mit geringem Öffnungsanteil im Norden liegen. Rankgerüste mit üppiger Bepflanzung unterstützen den sommerlichen Wärmeschutz.

Energie

In die 20° nach Süden geneigten Pultdächer sind 3.600 m² thermische Solarkollektoren vollflächig integriert. Diese laden über ein Nahwärmenetz im Sommer einen unterirdischen Erdbeckenspeicher mit 5,7 Millionen Liter Wasservolumen auf. In der Heizperiode werden, unterstützt durch Fernwärme, 320 Wohnungen in elf Gebäuden mit solarer Wärme versorgt. Die Wärmeübergabe aus dem Nahwärmenetz erfolgt wohnungsweise, die Wohnungen werden durch eine Fussbodenheizung mit niedrigen Vor- und Rücklauftemperaturen beheizt.
Der solare Deckungsanteil beträgt 40- 50%. Die CO2-Einsparung gegenüber vollständiger Fernwärmeversorgung beträgt ca. 160 t/Jahr (ca. 42%) Die Energieeinsparung beträgt ca. 1.000 MWh/Jahr, die Bewohner profitieren davon mit etwa 20% niedrigeren Betriebskosten für die Wärmeversorgung. Die von den Stadtwerken München betriebene solare Nahwärmeanlage wurde im Programm „Solarthermie-2000 plus“ der Bundesregierung über das Bundesministerium für Umwelt sowie durch die Landeshauptstadt München gefördert.

Mehr Informationen

Flyer Stadtwerke München: Energieversorgungssystem Solare Nahwärme Ackermannbogen
Fachbeitrag Baunetz Wissen

 
Lageplan
Lageplan
Schnitt Wettbewerb
Schnitt Wettbewerb
 
 
 
 
 
 
Energiekonzept der solaren Nahwärme
Energiekonzept der solaren Nahwärme
Saisonaler Wärmespeicher
Saisonaler Wärmespeicher
Erdüberdeckt als Rodelhügel
Erdüberdeckt als Rodelhügel
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