
Solarsiedlung am Ackermannbogen
Die drei Wohngebäude sind Teil des Stadtquartiers „Am Ackermannbogen“ am Münchner Olympiapark, das auf einer militärischen Konversionsfläche entstanden ist. Die gebäudeintegrierten Solarthermieanlagen speisen einen saisonalen Wärmespeicher, der in der Heizperiode über 300 Wohnungen zu 50% mit solarer Wärme versorgt.
-
Thema
Geschoßwohnungsbau mit solarem Nahwärmesystem
-
Adresse
Agnes-Neuhaus-Straße und Centa-Herker-Bogen
80797 München -
Wohnfläche
6.100 m²
-
Energie
Solares Nahwärmesystem mit saisonalem Wärmespeicher
Heizwärmebedarf 39,5 KWh/m²a
3.600 m² thermische Solarkollektoren
5.700 m³ unterirdischer Wasserspeicher -
Bauherrin
Concept Bau, München
Heimag, München -
Kooperation
-
Tragwerksplanung
CIP, München
Dr. Linse, München -
Fachplaner
Energieagentur Berghamer, Moosburg
IB Bittner, Waldkraiburg -
Begleitung und Evaluierung
-
Jahr
2004-2007
Konzept
Das Konzept geht auf den Wettbewerbsgewinn im Jahr 2004 zurück. Die Gebäude- und Freiraumgestaltung war mit den Anforderungen des Bundesmodellprojektes „Solare Nahwärme am Ackermannbogen“ zu verbinden, einem von 11 Pilotprojekten in Deutschland. Aufgabe war die saisonale Speicherung von Sonnenenergie für die Wärmeversorgung der Siedlung mit 320 Wohnungen und ca. 28.000 qm BGF. Besonderheit ist die gestalterische und funktionale Integration der Anlage in die Architektur und die Freiraumgestaltung.
Gebäude
Etwa 45% der Wohnungen sind öffentlich gefördert. Es gibt eine vielfältige Mischung von Maisonetten und Geschosswohnungen, die alle durchgehende Balkone und Terrassen haben. Alle Wohnungen sind barrierefrei erschlossen. Durch den Versatz im Dach wurden südorientierte Wohnungen mit eingeschnittenen Dachterrassen und eine vollflächige Belegung der Dächer mit Sonnenkollektoren ermöglicht.
Die Wohn- und Aufenthaltsräume sind mit großen Fensterflächen und durchgehenden Balkonen nach Süden orientiert, während Nebenräume und Treppenhäuser mit geringem Öffnungsanteil im Norden liegen. Rankgerüste mit üppiger Bepflanzung unterstützen den sommerlichen Wärmeschutz.
Energie
In die 20° nach Süden geneigten Pultdächer sind 3.600 m² thermische Solarkollektoren vollflächig integriert. Diese laden über ein Nahwärmenetz im Sommer einen unterirdischen Erdbeckenspeicher mit 5,7 Millionen Liter Wasservolumen auf. In der Heizperiode werden, unterstützt durch Fernwärme, 320 Wohnungen in elf Gebäuden mit solarer Wärme versorgt. Die Wärmeübergabe aus dem Nahwärmenetz erfolgt wohnungsweise, die Wohnungen werden durch eine Fussbodenheizung mit niedrigen Vor- und Rücklauftemperaturen beheizt.
Der solare Deckungsanteil beträgt 40- 50%. Die CO2-Einsparung gegenüber vollständiger Fernwärmeversorgung beträgt ca. 160 t/Jahr (ca. 42%) Die Energieeinsparung beträgt ca. 1.000 MWh/Jahr, die Bewohner profitieren davon mit etwa 20% niedrigeren Betriebskosten für die Wärmeversorgung. Die von den Stadtwerken München betriebene solare Nahwärmeanlage wurde im Programm „Solarthermie-2000 plus“ der Bundesregierung über das Bundesministerium für Umwelt sowie durch die Landeshauptstadt München gefördert.
Mehr Informationen
Flyer Stadtwerke München: Energieversorgungssystem Solare Nahwärme Ackermannbogen
Fachbeitrag Baunetz Wissen










